Am Straßenrand quält sich die graue Wunde
Schnee durchs Winterleben ... Schwer ist die kalte
Luft, darüber neue Weißglut schwelt und sinken möcht.
Erdbeern, im Glas zerkocht – noch sehe ich die Felder
Blühen hinterm Gut … Weshalb, mein armes Herz,
Schlägst du mir bis zum Hals? – Der Herbstwind zog
Davon, nahm, was ich liebte: das Roggenhaar und
Seinen Duft mit auf die Walz.
Nichts in den Gärten mehr, das uns bewegt,
Ablenken könnt von Weh und Schmerz.
O Winter, hast Gemüt und Paradies getrübt ...
Der letzte Apfel ... er wuchs himmelwärts:
Dem Gott zur Ehr errötet, der die Anmut liebt.
Tief gräbt sich blasse Einsamkeit in alle Wiesen,
Nach Sonne sehnt sich unsre Zeit, von Gott gestreut.
Wann nur, ach wann, hab ich den Winter gepriesen,
Das Eis, den Schneemann, das Schlittengeläut …?
Ach, schrittest du jetzt durch meinen Garten,
Darin dem Vogel keine Blume mehr lacht,
Fändest du unterm Schnee das Licht meiner Liebe:
Durch die Finsternis hat 's mich zu dir gebracht –
Als alle Gestirne schliefen und die Nacht keine
Schatten mehr warf.
Mein Windlicht flackert, schreibt Dir einen Traum;
Leicht ist mein Herz, hängt längst am Himmelssaum.
Dort reift die Sternenzeit,
Vollzieht sich Wandel,
Der nur Gutes will.
Das Böse lässt er aus den
Wolken fallen, selten still ...
Als Hagelkorn, das durch
Die Seelen stiebt
Und uns vergessen machen will,
Was wir geliebt ...
Kommentare
Solch Winter-Text, man sieht ihn gern -
Dazu den Schwan - der sehr modern!
LG Axel
Mein Schwan hat an Picasso grad gedacht,
der ihn zum Kunstobjekt gemacht.
LG Annelie
Hoch poetisch und von großer Wucht und Sehnsucht nach Vergangenem, Du hast Deinen Stil gefunden, Annelie, Gratulation - und sehr liebe Grüße zu Dir!
Marie
Danke, liebe Marie. Dein Lob bedeutet mir sehr viel, und ich habe mich über Deine lieben Worte ganz außerordentlich gefreut.
Herzliche Grüße zu Dir und noch einen schönen, geruhsamen Sonntag,
Annelie
Eine Sehnsuchtsmelodie, über das, was wir liebten, durchzieht Deine poetischen Zeilen, eine feine melancholische Atmosphäre fängt die Vergänglichkeit ein. Doch dann die Hoffnung, der Wandel
,wunderschön ausgesagt in der ganz besonderen letzten Strophe.
Die Spirale auf Deinem aussagestarken Bild zieht den Blick
hinein, wohin... Sei herzlichst gegrüßt, liebe Annelie.Ingeborg
Liebe Ingeborg, Deine wunderbare Interpretation, die der Wahrheit so nahe kommt, wie es nur irgend möglich ist, hat mich eben dazu angeregt, "meinem Schwan" noch ein Auge zu malen - dann wird die Anziehungskraft des Blickes noch magischer ausfallen. Vielen, vielen Dank an Dich ... ich wäre sonst nicht darauf gekommen. - Ja, wohin soll der Blick gehen ...? Auf Frieden und freie Persönlichkeitsentwicklung jedes Einzelnen, ungeachtet der Kritik und Missgunst anderer, auf Hoffnung, dass auf Kälte Wärme folgt ...? - Gewiss, und noch auf vieles andere mehr.
Herzliche Grüße zu Dir und noch einen wunderschönen Sonntag,
Annelie
Dein Name, liebe Annelie,
verbindet sich mit grenzenloser Phantasie.
Von Wort zu Wort durchschreit ich Deinen Text
und wähne mich in fernem Lande, als
hätte mich jemand betört, sogar verhext.
Wie Du mit Poesie begeistern kannst,
lässt mich nur staunen, zieht mich in Deinen Bann.
So schließ ich mich gern Maries Worten an -
Du hast Deinen Stil gefunden - mein Glückwunsch,
davon bin ich sehr angetan.
Liebe Grüße
Monika :-)
Liebe Moni,
freu mich so sehr, von Dir zu hören, hab ja 'ne Pause grad gemacht, weil ich fast immer nur an mein Hörspiel hab gedacht. Ich MUSS es schreiben, komme, was da wolle, Was auch dazwischenkommen will, spielt für mich keine Rolle.
Liebe Moni, ich habe kürzlich einen Dokumentarfilm im Fernsehen gesehen, der mich sehr erschüttert hat - im Guten wie im Bösen ... Jetzt sinne ich auf ein Hörspiel darüber: Das Gerüst steht, der Anfang ist getan; aber Ablenkung momentan en masse: gestohlenes Portemonnaie mit sämtlichen Dokumenten, fast letztem Bild meiner verstorbenen Freundin, noch leicht lädierte Schulter, bin beim schnellen Aufräumen mit der linken Schulter auf eine Stuhllehne geknallt (Sternchen gesehen, tatsächlich) und noch anderer Mist. Ende Februar, spätestens Mitte März, will ich aber fertig sein. Hoffentlich gelingt es mir gut, Hörspiele sind nicht mehr "in", aber für blinde Menschen ein bisschen Freude. - Dein wunderbarer Vers bereitet mir heute einen schönen (Feier-)Abend. Ich habe mich so sehr darüber gefreut und danke Dir ganz herzlich dafür. Verhexen wollte ich Dich nicht - hoffentlich ist Dir Khalessi noch gut, wenn Du so verhext daherkommst.
: -))).
Euch beiden den schönsten Sonntagabend, den sich zwei Herzen, ein Monika- und ein Khalessiherz, nur vorstellen können und ganz liebe Grüße zu euch,
Annelie
Liebe Annelie,
auch ich bin von Deinem Stil begeistert und möchte mich
Marie, Ingeborg und Monika anschließen.
Es ist wunderbar wie Du mit den Worten spielst, herrliche Bilder und Stimmungen erzeugst und Dein unglaubliches Wissen, unnachahmlich und gekonnt, in ein lyrisches Gewand wickelst. Als Neuling kann ich seht viel von Dir lernen. Danke dafür :)
Liebe Grüße,
Ella
Liebe Ella, ich danke Dir ganz herzlich für Deinen wohlwollenden Kommentar. - Aber Neuling ...? - Du schreibst doch jetzt schon wie eine "alte Häsin". Und sooooooo viel weiß ich nun auch wieder nicht. Aber es summiert sich im Laufe des Lebens, wenn man viel liest und sich für vieles interessiert.
Ganz herzliche Grüße zu Dir und einen wunderschönen Tag,
Annelie
Erlesene Zeilen,
ansprechende Worte.
Sie sind, einmal wieder,
von lieblichster Sorte.
Herzliche Grüße
Willi
Lieber Willi, über Deinen wohlwollenden, herzlichen Kommentar habe ich mich sehr gefreut. Ein Lob von Dir ist stets etwas Besonderes. Ich weiß es sehr zu schätzen. Vielen lieben Dank.
Liebe Grüße zu Dir und Gulan
nach Schweden,
Annelie