Spaziergang in der Heiligen Nacht

Bild zeigt Hannelore Furch
von Hannelore Furch

Um die Hohe Nacht zu spüren
außerhalb von Stub' und Haus,
meine Sinne zu entführen,
ging ich in die Stadt hinaus.

Hoch vom Himmel waren Sterne
eingereist in unser Land,
nach der Freiheit in der Ferne
klemmten sie nun fest am Band,

zogen sich als Lichtgirlanden
über Straßen durch die Nacht,
hatten das Gebot verstanden,
hielten ehrenvoll die Wacht.

Eine Katz kam, leis' im Tritte,
Eleganz und gute Sitt'!,
meine eignen schweren Schritte
hielten nur in Mühe mit,

heilig war mir hier der Wille.
Nacht in Zauber eingetaucht!
Träumend hab ich ihrer Stille
meinen Atem eingehaucht.

Veröffentlicht / Quelle: 
Hannelore Furch: Der lyrische Wandersmann, ISBN 978-3-902990-25-9; Hannelore Furch: Im Winterwald (ebook), ISBN 978-3-7407-0755-2.
Gedichtform: