Es war einmal ein Keltenkrieger
Im tiefen Winter kehrt er heim
Schon lange hatt‘ er nichts zu essen
Ein Kessel aber war noch sein
Er kam in’s Dorf, entfacht ein Feuer
Legt in den Topf nur einen Stein
Füllt auf mit Wasser, kocht 'ne Suppe -
'Nun, etwas Salz, das wäre fein!'
Ein Dorfbewohner tut‘s dazu
‚Das schmeckt doch schon unglaublich lecker!
Noch ‘ne Karotte und ein Brot!‘
Das spendet ihm der hies’ge Bäcker
Ein Hühnerbein ward‘ noch gefunden
Auch Kräuter - und noch etwas Korn
Da ist die Suppe schon vollendet
Der Appetit allseits enorm
So mancher strömte da herzu
Die Steinsuppe kannte noch keiner
Sie alle aßen, wurden satt
Zurück blieb letztlich nur noch einer:
Der Stein, der hier am Anfang war
Ins Tuch ward er am Schluß geschlagen
Wer weiß, wozu der noch mal dient
In solchen schlimmen armen Tagen
Diese Geschichte ist in verschiedenen Fassungen mit derselben Pointe überliefert
Kommentare
... und es war ein Nacherzählungsthema in meiner Grundschule. Bei uns war es ein Zigeuner, der so schlau war. Ich habe noch das Heft, denn wir durfen damals die Nacherzählungen illustrieren, was ich farbenfroh mit Tusche tat ...
Schön! Das Tuschbild würd' ich glatt hochladen! Ich kannte sie nicht, aber ich mag die Geschichte. Mit solchen Erzählungen darf man gerne ins Leben geh'n. Erinnert mich ein wenig an die Brotvermehrungsgeschichte im NT, wo mit 5 Broten und 2 Fischen auch eine ganze Menschenmenge gesättigt werden soll. Das sind so Situationen, die im Leben immer mal wieder vorkommen, wie man aus fast nichts etwas machen soll. Danke Dir! Jürgen