Träge fließende Zeit

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In dieser träge fließenden
Zeit müder Farben und
mondloser Abendhimmel
hängen die Tücher der
Finsternis tief,

weinen die Wolkenberge
Tränen, tags und nachts,

hocken frierende Vögel
stumm in den Gebüschen
und träumen vom Licht,

keckern kiebige Füchse
ihr Heiseres verhalten im
Wald, und die alten Wölfe
stellen das Heulen ein,

in dieser träge fließenden
Zeit blicken wir still auf
regennasse Dächer,

halten Hände und wärmen
uns am Anblick des Sterns,
der die Weihnacht überlebt
hat,

in dieser Zeit der bleiernen
Stille verlieren wir den Mut
nicht, rücken zueinander,

spüren unsere Endlichkeit
ohne Furcht, halten Hände
und lauschen dem Pochen
des Lebens in uns,

und das graue Grau unter
deinen Augen ist nur ein
Schatten des Vergangenen.

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Kommentare

05. Jan 2018

(D)Ein Gedicht -
Das Bilder spricht ...

LG Axel

05. Jan 2018

Nennt man WINTER diese Zeit -
wenn es weder friert noch schneit?

LG und Dank - Marie

05. Jan 2018

Liebe Marie,
man liest die Zeilen und verweilt ...
sehr gerne - doch in der letzten Zeile fehlt - ein Wort? Es eilt.
Ich will es wissen, möglichst bald!
"Und das graue Grau deiner Augen ist nichts als der ...? Winter?
Aufklärung erbeten - oder habe ich den Vers nicht verstanden?
Oder hast Du das Wort aus Deinem Sprachschatz verbannt,
weil es einen echten Winter nicht mehr gibt?

Liebe Grüße,
Annelie

06. Jan 2018

Liebe Annelie, der Rest wurde nicht übertragen, warum auch immer, habe es nachgeholt, "der Schatten des Vergangenen". Diese mir unangenehme nasse warme schneelose Art des dunklen Winters - hat den Text verursacht.

Liebe Grüße - Marie

.

05. Jan 2018

Stimmt, Marie, das ist eine fürwahr bleierne, fahle Zeit,
die man sich weg wünschen möchte. Graue Stille
mit kleinen, nutzlosen Rissen am Firmament, aber
doch eher Spaziergänge wir Begräbnisse.
Ich sehne mir die ungewisse Wärme herbei, denke
an den Anfangspunkt des Frühlings.......!
Hilft aber auch nicht, so müssen wir
durch diese nasse, matschige und
trostlose Landschaft schreiten und warten !!!
Deinen Gedanken folge ich.......,
beste Grüße,
Volker

05. Jan 2018

Danke, Volker, so ist es - eine Frage der Geduld -
und sich darüber freuen, dass der Tiefpunkt hinter
uns liegt, die Tage werden schon wieder länger ...
Herzliche Grüße - Marie

06. Jan 2018

Auch ich halte das Licht im Auge, wie du, liebe Marie. Vor vielen Jahren lebte ich in einem Reihenhaus. Der Garten schmal aber dafür l a n g. Ich konnte kaum erwarten das die Sonne sich Stück für Stück zu mir hochschaffte. Dein Gedicht beschreibt meine Gefühle bis es soweit war ...

Viele liebe Grüße
Soléa

06. Jan 2018

Was du schreibst, kann ich mir vorstellen, aber wenn die Sonne es bis dann endlich zu dir geschafft hatte, war die Freude sicher desto größer ...

Sei herzlich zurück gegrüßt - Marie