… sind Sonderangebote für Äpfel und Bürstchen
zum Reinigen der Zahnzwischenräume,
ein Zeitungsartikel, auf den ich lange gewartet habe,
eine Störung in der Telefonleitung,
während ein Call-Center-Agent mich zulabern will -
… sind schicke, flauschige Socken und reine Luft,
die noch leeren Mülltüten im Mülleimer,
Kinder, die noch richtige Kinder sein dürfen,
Bücher, ohne die ich nicht leben will,
eine Entenmutter, die ihren Küken
die große weite Welt zeigt -
… sind Zebrastreifen und morgens, vorm Haarewaschen,
meine Affenschaukeln, ein alter Brief von dir, den ich
auswendig weiß, ein Hotel, das stundenweise Zimmer
vermietet, mein Knie, das nicht mehr schmerzt, nachdem
ich gestürzt war, weil jemand im Flur eine Falle gelegt
hat, ein geschlossenes Plastikband, von der Art, womit
man Zeitungen bündelt: Wenn du versehentlich hineingerätst,
kannst du nur noch winzige Schritte machen.
… ist, dass ich den primitiven Lärm des Kerls,
der im vierten Stock ständig gegen den Fahrstuhl
schlägt, nicht mehr hören muss, wenn ich nicht will:
Danke, Ohropax & Co.!, ... ganz unverhofft die
Stimme von Connie Francis im Radio zu hören und an
meine neue alte Liebe erinnert zu werden, … Sammy Davis jr.
im Internet zu sehen, zu hören: „The Candyman can ...“
und grundlos fröhlich zu sein.
... ist, die blinde alte Frau nach Hause zu begleiten,
selbst, wenn man deshalb zu spät zur Arbeit kommt.
… Wolken, die an meinem Fenster vorübersegeln,
Hündchen, die vorm Supermarkt auf Frauchen warten,
das junge Paar in der Schlange vorm Postschalter,
Arm in Arm: da knistert selbst mir das Haar
und ich spüre, wie sehr ich dich (immer noch) vermisse.
Liebe im Alltag – hat viele Gesichter.