Unsere Gärten im November

Bild zeigt Annelie Kelch
von Annelie Kelch

November schon, vielleicht kommt bald der erste Frost …
Schont eure Rasen, niemand sollte jetzt mehr darauftreten.
Von Zeit zu Zeit weht kalter Wind (hui buh!) aus Nordnordost.
Für euer Gras jedoch hilft nichts so wenig wie „nur beten" ...

Im Frühjahr könnt ihr dann die kahlen Stellen kaum noch zählen:
Die Halme knicken und der Boden wird verdichtet, Schritt für Schritt,
sofern ihr eure Rasen nicht in Ruhe lasst und jemand darauftritt.
Wenn Tante Olga kommt, bringt sie die neuen Samenkataloge mit,
dann könnt ihr planen für das nächste Jahr und neue Blumen wählen.

Schafft Ordnung jetzt in euren Gärten, dafür wird es allerhöchste Zeit,
säubert die Nistkästen, kauft Vogelfutter für die kleinen Sänger.
Steckt Tulpenzwiebeln, nehmt die Dahlien auf, bevor es friert und schneit.
Schneidet die Obstgehölze und setzt Knoblauch, falls ihr welchen esst,
und habt Geduld, denn beides dauert eine ganze Weile länger.

Obstbäume wären im November dran, gepflanzt zu werden.
Das Gleiche gilt für alle Sträucher – besser jetzt als nie.
Entspannt euch zwischendurch, hockt nicht zu lang auf einem Knie.
Gar mancher alte Mensch klagt winters über allerlei Beschwerden.

Der Chinakohl verträgt im Winter leichten Frost, auch Rosenkohl:
darf jedoch erst geerntet werden, wenn er wieder aufgetaut.
Ich trink derweil ein Glas mit Apfelmost auf euer aller Wohl.
Seht bitte zu, dass ihr mit allem fertig seid, bevor der Winter graut.

Zu Weihnachten kommt Tante Olga dann zu euch nach Haus.
Ihr aber könnt getrost in euren wohlverdienten Winterurlaub fliegen.
Und falls ihr welche habt, versorgt sie auch Kaninchen samt den Ziegen
und kocht euch, wenn ihr heimkehrt, einen Festtagsschmaus.

Gedichtform: 
Thema / Schlagwort: