Im Radio wird die Winterzeit besungen;
romantisch, leise schwebt herab der Schnee.
Es singt ein Jungenchor aus vollen Lungen
andächtig, wie so still ruh‘ starr der See.
Du schaust hinaus und siehst, nur Regen nieselt.
Die Landschaft zeigt dir hier ein andres Bild.
Kein weißes Flöckchen, Sternchen zärtlich rieselt,
die grauen Wolkenfässer Wasser füllt.
Da können nicht nur Weihnachtstannen grünen,
im Hof der Bambus, auch des Parks Gefilde.
Es sprießt auf regenfeuchten Wiesenbühnen
Dezember zeigt sich schon in Frühlingsmilde.
Ja hielten wir wie’s Wetter uns so mild bereit,
für einen Neubeginn in Friedens Zeit!
© Ingrid Herta Drewing
Veröffentlicht / Quelle:
WINTERBILDER(S.7),Ingrid Herta Drewing, Wiesbaden 2016
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