Eins sein

Bild von Jürgen Wagner
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Versunken im Gebet zur Nacht
Vernimmt der Bruder lautes Quaken
Der Ochsenfrosch sang grad‘ sein Lied
Das war noch schlimmer als die Schnaken!

Ganz aufgebracht ruft er hinaus:
‚Gib Ruhe, Frosch, bin beim Gebet!‘ -
Er horcht und wartet eine Zeit
Und siehe da: der Lärm vergeht!

Da kommt ihm etwas in den Sinn:
Gott liebt doch unser Stimme beider!
Er hält kurz inne, ruft sodann:
‚Mein lieber Frosch, sing ruhig weiter!‘

Das Konzertier’n hebt wieder an
Der ganze Teich fängt an zu singen
Der Bruder stört sich nicht mehr dran
Er war nun eins mit allen Dingen

2016-17 - nach einer Geschichte von A. de Mello

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Kommentare

Adrian
07. Feb 2017

Gut zum Nachdenken und schön gereimt!

Nur hätte ein so gutes Gedicht eine bessere Überschrift verdient als diese doppelte, sonderbare.

Meint mit Abendgrüßen jedenfalls
Adrian

07. Feb 2017

Danke! Hab's geändert! Jürgen Wagner