Verweint der Himmel
der See ist blass
trüb die Wolken
der Boden nass
Stürme toben
ein Fisch schwimmt oben –
Auf dem Land
eine Schaukel quietscht
der Alte trinkt
wer weiß was geschieht
kahl sind die Bäume
unter denen ich träume
hab fast vergessen wie es war
dass es auch noch anderes gab –
Oma kochte Gulasch für alle
die Ziege im Garten gab Milch
obwohl lange her, sehe ich das Bild –
Opa hat die Hühner gekillt
auch Enten drehte er den Hals um
Übelkeit hatte ihren Grund
doch gebraten war sie einfach lecker –
Papa musste wieder weg
Mama gab ihm einen Kuss
ich wollte das nicht sehen
und spielte weiter unterm Tisch
zwischen Füßen groß und klein
sah ein Loch im Strumpf und lachte
steckte meinen Finger rein
Tante Gerdrud zuckte
und sich bös verschluckte
„Rauch nicht so viel", sagt Onkel Hans
drückte seinen Stumpen aus –
Die Stimme vom Mann im Radio kratzte
wann kommt denn endlich mal Musik
damit die Lotte singen kann
auch wenn keiner sie nie wirklich verstand –
Es war Geburtstag
von wem auch immer
jeder war da
es geht auch schlimmer
doch seltsamerweise denke ich gerne zurück
es war alles so herzlich und vom Kindsein ein Stück ...
Eindrücke
von Soléa P.
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- Gedichte von Soléa P.
- Gedichtform und Thema: Dichtung, Erinnerungen
Kommentare
Fast ein Foto, das doch lebt -
Fein hast Du den Text gewebt!
LG Axel
In Erinnerungen die Bilder laufen lernen -
komme dann hin und wieder doch ins schwärmen ...
Liebe Grüße
Soléa
So unterm Tisch gewinnt man ganz neue Eindrücke, Soléa.
Mir gefallen deine Kindheitseindrücke gut.
Liebe Grüße,
Annelie
Oh ja, liebe Annelie und nicht nur dort ... habe sie mir alle gut abgespeichert.
Liebe Grüße
Soléa