Grau, das einstmals weiße Haus,
befleckt die Unschuld, nicht
die Mützen vom Klan –
sie scheinen frisch gewaschen.
Friedensfahnen wackeln,
nur der Wind hält sie tapfer am Leben.
Die Pfeife glimmt noch, doch liegt unbeachtet,
kein Bruder, keine Schwester zieht an ihr,
Frieden, weißer Rauch, kennt man fast nicht mehr.
Chöre singen Totenlieder,
aus weißen Tauben wurden Raben,
sie sahen schwarz und nun Trauer tragen …
Voller Flecken die weißen Westen,
der Kragen steht, mit braunem Rand,
Weisheit hat sich in Bibliotheken verschanzt –
alles Wissen kapituliert,
es ist, als wäre nie was passiert.
Kreideweiß – mein Gesicht
denn ich weiß schon lange nicht mehr,
was diese Farbe noch symbolisiert,
so kalt ist's geworden –
mich friert …
Weißzeit
von Soléa P.
Bibliothek
Mehr von Soléa P. lesen
Interne Verweise
- Autorin/Autor: Soléa P.
- Gedichte von Soléa P.
- Gedichtform und Thema: Dichtung
Kommentare
Die Raben fressen nicht
Dieses sehr gute Gedicht ...
LG Axel
Sie würden sich daran verschlucken –
es könnt keiner mehr lesen oder drucken …
Liebe Grüße
Soléa
Gut empfunden, gut gedichtet, liebe Soléa. Dank auch für das Foto.
Liebe Grüße,
Annelie
Gut empfunden? Ja, ich weiß schon, wie du es meinst. Nur diese Empfindungen quälen, sind gemein, weil real … das Bild entstand auf meiner Schottland Tour, es erinnert an die „jungen Soldaten“ die im Krieg 1914 – 1918 gefallen sind und das Denkmal steht in Inveraray, eine Ortschaft in der schottischen Council Area Argyll and Bute.
Liebe Grüße in den Samstag
Soléa
Voller Flecken die weißen Westen, der Kragen steht, mit braunem Rand, die Weisheit hat sich in Bibliotheken verschanzt, die Friedensfahnen wackeln, Du bringst es gekonnt auf den Punkt, ich fühle sehr ähnlich, liebe Soléa, und grüße Dich herzlich –
Marie
Ich ahne es, liebe Marie, es ist alles so tatsächlich und brandgefährlich geworden. Ich fand die Tage einen Bericht in der „Tagesspiegel Potsdamer Neueste Nachrichten“ vom 28.05.2018 darin stand „Cottbus – Es hatte zuletzt gewirkt, als würde das Neonazi-Problem beim Fußballverein Energie Cottbus langsam zurückgedrängt. Doch nach dem am Sonntag besiegelten Wiederaufstieg in die dritte Liga macht der Lausitzer Klub erneut mit rechtsextremen Vorfällen Schlagzeilen. Nach einem besonders öffentlichkeitswirksamen Auftritt ermittelt jetzt der Staatsschutz: Mehrere Hundert Fans waren nach dem Spiel gegen Weiche Flensburg durch die Cottbuser Innenstadt gezogen. Auf dem Altmarkt präsentierte dann eine Handvoll Fans ein Banner mit dem Schriftzug „Aufstieg des Bösen“, dabei trugen sie weiße Mützen im Stil des rassistischen Ku-Klux-Klans. Und auch der Schriftzug war offenbar ganz bewusst gewählt: Den gleichen Namen trägt eine bekannte Filmbiografie über Adolf Hitler."
Alle weitere Worte erledigen sich … denke ich.
Ich wünsche dir einen GUTEN Tag uns sei lieb gegrüßt
Soléa
Soléa, wo du dich immer herumtreibst! Pass auf, dass du nicht mal erschossen wirst.
Deine Gedichte, imponieren mir sehr.
Du noch mehr.
LG Uwe
Das, lieber Uwe, höre ich als Dichterin und FRAU, SEHR gerne!!!!!
Mit erschießen, ist so eine Sache, ich wäre nur eine/er von extrem V I E L E N …
VlG
Soléa
Wir brauchen die Raben mehr denn je !
Hast du je gesehen wie stark sie verteidigen was Ihnen wichtig und wert ? Die Taube ? weiß nicht.. ob die sich erwehrt ..
Lieben Gruß, Eva
Guter Gedanke, liebe Eva. Du hast recht, viele Raben braucht das Land, doch scheinen sie noch in der Unterzahl. Darum Tauben, mutiert, damit nicht weiter noch mehr passiert.
Viele liebe Grüße
Soléa