Blendwerk war es stets gewesen,
Blendwerk gab es überall,
alles hatte er gelesen,
von der Mauer und dem Fall,
und von dem, was vorher war,
was – vertuscht – doch jeder wusste.
Was, auch wenn's „Geheimnis" war,
einfach jeder wissen musste.
Vornerum die Kadergröße,
Hammer und Sichel, voll die Pracht,
und dort das Volk, das ist das böse,
weil's in den Westen „rübermacht".
Bis in Familien tief hinein,
fruchtete der Spitzelgeist,
niemand konnte „sicher" sein,
wusste nicht mal, was das heißt.
Aber vorneraus die Fahnen,
in Reih und Glied wurde marschiert –
dabei konnt' es jeder ahnen,
wie Macht Mächtige verführt.
Wie alles, musste auch dies enden,
für Blendwerk wurde es zu spät.
Er hält die Bilder in den Händen
und grübelt, ob's auch ohne geht ...
noé/2015