Schokobraun und noch ein Kind
die kleine Malaika mit unbändigen Locken
läuft durchs Dorf, lacht und springt
ein afrikanisches Mädchen, noch unerschrocken.
Mit Mutter, Vater und acht Geschwistern
eine Lehmhütte mit Strohdach ist ihr Zuhaus
Nachts hört man Brüllen und unheimliches Knistern
bei Dunkelheit traut sich niemand mehr raus.
Überm schwarzen Kontinent geht die Sonne auf
leise wird die Mutter ihre Kleine wecken
heute, der Tag steht für qualvollen Brauch
Körper und Seele lange an dieser Wunde lecken.
Rituelle Beschneidung entstellt wehrloses Kind
mit Rasierklinge drangsaliert und blutig verletzt
vor Schmerzen und Tränen sind seine Augen blind
ein verstümmeltes Mädchen aus Tradition heranwächst.
Kommentare
Manche "Traditionen", ohne Zweifel -
Gehören endgültig zum Teufel!
LG Axel
Ruft es laut in die Welt hinaus
dann hören vielleicht die Misshandlungen auf ...
Liebe Grüße
Soléa
Die schöne Warris Dirie kann davon ein Liedchen singen,
exakte Aufklärung darüber ihre ersten Bücher bringen.
Ich danke dir, Soléa, fein ist dein Gedicht,
wird endlich Zeit, dass man darüber offen spricht.
LG Annelie
Liebe Annelie, vielen Dank für Dein informatives Gedichtchen.
Der autobiografische Roman und Weltbestseller "Wüstenblume" wurde auch verfilmt. Liya Kebede spielte darin die Hauptrolle. Durch dieses Drama wurde ich erst auf das Thema aufmerksam. Der Film ist absolut sehenswert und regt(e) die Zuschauer zum denken und diskutieren an... ein guter Anfang, wie ich meine.
Interessant auch die Aktivitäten von:
TERRE DES FEMMES Menschenrechte für die Frau e. V.
Dir einen schönen Tag und liebe Grüße
Soléa
Liebe Soléa, dein Gedicht spricht ein wichtiges Thema an.
Es hat mich entsetzt, zu lesen, dass diese unmenschlichen
Methoden gelegentlich heimlich sogar in Deuschland praktizeirt
werden. Man kann es nicht oft genug anprangern.
Liebe Grüße - Marie
Ja, liebe Marie, das habe ich auch gelesen, in Rohbauten finden oft diese Misshandlungen statt. Ich kann das nicht begreifen. Diese Familien leben hier im freien Deutschland/Frankreich, erfahren Menschenwürde und Gleichheit und fallen zurück in ihr altes Schema. Ein Widerspruch ohne Gleichen …
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Soléa