Überall
Spiel mit Leben -
Schauern über’n Nacken
am Herzen vorbei -
wie Gladiatorenkämpfe
im Wasser, Naturgewalt.
Beobachter in
metallener Sicherheit
hoch über allem,
motorbetrieben,
voll der Distanz.
Camera-eye,
du mein Auge,
gib mir Ruhe,
bewahr mir die Nerven,
tu du meine Arbeit,
ich drück’ den
- Auslöser -
die Naturgewalt lässt
Dämme brechen,
reißt Herden ins Wasser -
Spiegel des Himmels -
sieh nur, die runde
Wolke dort, ist’s
Wassernebel, ist’s
Panik, die die Herde
im Wasser zur runden
Wolkengestalt formt...
Camera-eye,
blick ich durchs Objektiv,
hab ich beruhigte Sicherheit
bewahrst mich
vor Unbequemem aller Art:
vor nassen Füßen,
aufgeweichten Händen
und hautnahem Elend.
Camera-eye,
bringst mir Verdienst
ganz ohne Skrupel.
Doch manchmal
greift Wehmut
mit harter Faust
mein verborgenes Herz,
Sehnsuchtsblitze
und Glaube
an wärmende Märchen,
wo Leben noch
Wert besitzt und
Mensch für Mensch
sich einsetzt,
um Tier für Tier
der Flut
zu entreißen.
Geächtet der Gaffer
am Rande der Fluten,
auch jener
mit dem Camera-eye.