Das Glück

(Nach Edgar Allan Poe)

Es zog vom Schloss
Ein Ritter zu Ross
Durch's Land hin mit lachendem Blick,
Mit wogender Brust,
Mit Liedern voll Lust,
Zu suchen, zu suchen das Glück!

Zuletzt ward er alt,
Sein Herz, ach, so kalt,
Und trüb' und gebrochen sein Blick.
Und nirgend er fand
Das wonnige Land,
Und nirgend, und nirgend das Glück!

Sein Muth, seine Kraft,
Erstorben, erschlafft,
Nur Dunkel und Nacht vor dem Blick!
Zum Schatten er fleht,
Der zur Seite ihm geht:
"Wo finde, wo find' ich das Glück?" -

"Hinter'm Berge dicht,
Wo das Mondenlicht
In's Tal schaut mit frostigem Blick,
Reit' hin, reite zu,
Dort find'st du die Ruh,
Ein Kreuzlein, ein Grab, und das Glück!" -

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