Aus dem Sommerabend
fallen weich
funkelnde Sterne
in die blauen Himmel
meiner Stadt
begrüßen den Blütenmond
der sich silberneitel
in all unseren Seen spiegelt
an den Ufern schlafen
Weidenröschen
Dost und Mädesüß
im Wald – und Rosenbett
liegen traumtrunken
unsere Häuser - Kirchen
alte ehrwürdige Gebäude
die von Krieg und Frieden wissen
von Heinrich dem Löwen
dem goldenen Hirschen im Dom
den blinkenden Lichtern
im Herrenhaus am Domhof
über Friedhöfe huschen
pfeilschnell und lautlos
Fledermäuse – Eulenaugen funkeln
Enten schnattern verschlafen
und Schwäne ruhen so weiß
auf dem leise murmelnden
Küchensee
unsere Stadt ist verzaubert
von der Liebesinsel
sieht man des Tags
königsblaues weites Gewässer
mit wolkenlichten Segeln
auf dahinschwebenden stolzen Booten
zahlreich wie die Möwen
Silbersegel unserer Aquarellhimmel
später im Jahr wird der Winter
seine Eisblumen und Frostmalereien
an Fenster – nackte Lindenalleen
und rotbackige Hagebutten hauchen
in dicken Mänteln und Jacken
werden die Ratzeburger Kinder
ihm zulachen – mit der Bitte
um tausend und abertausend Schneeflocken
damit die buckeligen alten Hügel
im Fuchswald ihre Rücken
zum Rodeln hinhalten können
Ratzeburg
Stadt meines Herzens
seit ich dich kenne
gehe ich mit jedem meiner Schritte
tiefer in dein Wirken
tiefer in deinen Zauber.
C. Mara Krovecs 2002 / 2006 - überarbeitet und gekürzt
Kommentare
Gekürzt?
Ja, Ratzeburg ist wirklich schön und du hast die Seele transportiert.
Den Zauber sehr schön konserviert -
Doch frisch dem Leser hier serviert!
LG Axel
Liebe Mara,
ich habe eine Gänsehaut! So wunderbar hast du "unser" Ratzeburg beschrieben!
Toll!
Da kann ich nicht "mithalten", ich habe in einem Gedicht "Meine Heimatstadt Ratzeburg" zwar über meine Beziehung zu dieser Stadt berichtet, aber nichts Spezielles kennzeichnend beschrieben. Dir ist das hiermit großartig gelungen!
Mit herzlichen Grüßen,
Corinna
Wunderbar darf man dabei sein! LG!