So dunkle Blumen malt die Nacht
auf deine Stirn – sei ohne Sorgen,
denn meine Hand aus Licht gemacht
geleitet dich bis in den Morgen.
Auf deine Lider senkt sich Schlaf,
dein Atem, der geht gar so schwer.
Und Schatten quäln dich, aber ich
zerschlage der Dämonen Heer.
Oft schütteln Traum und Wahnsinn dich,
es hockt der Alb voll Häme
auf deiner Brust – ich weis ihn fort,
und mit ihm jede Träne.
Dein inner’ Wesen bald entsteigt
den müden Gliedern, die wie Blei
so schwer auf kühlen Kissen ruhn
– Schlafes Bruder zieht vorbei.
So fliegen wir durch Dämmerstunden,
schlüpfen durch das Netz der Zeit:
zwei rast- und ruhlos Lichtgestalten
im Anblick der Unendlichkeit.
Gebettet in Nocturnens Armen,
der Puls der tiefen Nacht uns bindet,
dass meine Seele deine küsst
und, was getrennt, zusammenfindet.
© Anouk Ferez, 2014