Wartezeit

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von Heide Nöchel (noé)

Advent ist voller Hoffnungszeichen,
und Tannen duften herb nach Wald,
die Lichter strahlen ohnegleichen
und nur da draußen ist es kalt.

Die Großen haben viel zu regeln,
das Fest muss vorbereitet sein,
sie werkeln unter vollen Segeln
und wünschten, sie wär’n wieder klein.

Die vorgezognen Weihnachtsfeiern
werden zum Muss in dem Betrieb,
und wenn die Chefs von Leistung seiern,
tut man, als habe man sich lieb.

Doch in den stillen Abendstunden,
wenn man mit sich alleine bleibt,
hat man sehr schnell zurückgefunden
zur Wunder-vollen Kinderzeit,

zu einer schnee-geweißten Weihnacht,
zum Christkind, das die Gaben bringt,
Freude entfaltet sich mit Macht,
weil plötzlich wieder alles stimmt.

Und leise öffnen sich die Sinne,
das Radio tut seins dazu,
und dann singt auch die eigne Stimme
von Liebe und himmlischer Ruh.

In diesen Zeiten voller Sehnen,
Gedanken und Erinnerung,
kehrt man zurück zu all dem Schönen
und wird im Herzen wieder jung.

Man fühlt es alle Jahre wieder,
ist jedes Mal erneut bereit,
und summt die lang vertrauten Lieder –
wie segensvoll, die Weihnachtszeit!

© noé/2018

Allen Lesern eine entschleunigte Adventszeit!

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