Jetzt Vorhang auf und Bühne frei!
Geboten wird heut' vielerlei
Das Schauspiel ist bereits bekannt
Das Welttheater wird's genannt
Ganz vorne steht ein Advokat
Er sorgt für Recht mit Rat und Tat
Denn Räuber spielen immer mit
In einem kriminellen Stück
Ertragen könnten wir das nie
Führt' nicht der Kasper die Regie
Wär nicht die schöne Frau dabei
Des Herzens Liebeszauberei
Nun ist die Bühne schön erhellt
Im Hintergrund das Himmelszelt
Doch einer spielt dabei noch mit
Mit dem wir selten einmal quitt
Mit Hörnen und mit feur'gem Leib
Doch blaugewandet, dass er treib
Des Lebens Spiel auf seine Höhe
Damit man reife und bestehe
Und alle Kinder sehen's gern
Und machen reichlich frohen Lärm
Sie sind gebannt von diesem Stück
Sie sind es selbst und wissen's nicht
2016
Kommentare
Wunderbares und sehr anregendes Gedicht!
Biete an, selbst mitzuspielen! Darf ich den Kasper haben?
Erfahrungsgemäß ist der TEUFEL im Kaspertheater immer arm dran: Er kriegt die meisten Prügel und seine Hörner werden ihm regelmäßig abgeschlagen. Er verliert immer! - Wie kriegt man das eigentlich mit der Realität zusammen?
Und noch eine Korrektur: Die zuschauenden Kinder machen meist VIEL Lärm!
Herzlich lachend grüßt Adelheid (der es zugegebenermaßen gerade am nötigen Ernste fehlt).
Der Narr kann uns schon helfen, aber es braucht mehr, um wirklich etwas zu wenden. Der Teufel steckt oft im Detail, oder es ist der ganze Kontext. Man muss etwas erkennen und verstehen und gut abwägen - und meist viel investieren - um einen besseren Weg zu finden. Danke und Applaus von hier! JW