Herzblut

Bild zeigt Soléa P.
von Soléa P.

Nun gehst du, ich sehe dein Glück –
doch komm mir bloß wieder heil zurück,
dein Weg wird nun ein anderer sein,
schon jetzt fühle ich mich ein Stück weit allein –
in unserm trauten Heim.

In der Nacht kommen Gedanken,
die mit meiner Ruhe zanken,
sie sich einfach nicht finden lässt,
hängen, wie Kletten, an mir fest.

Nicht mal laut weinen kann ich dann,
denn neben mir, da liegt ein Mann,
der schläft, ich will ihn ja nicht wecken,
und zieh mir über den Kopf die Decke.

So isoliert empfind ich's noch schlimmer,
schaff mich aus dem Bett und diesem Zimmer,
gehe in deins, lege mich nieder,
doch auch hier grübel ich schon wieder –
dasselbe wie im Raum zuvor –
Sehnsucht, findet sich an jedem Ort.

Doch wenigstens heulen kann ich hier –
nehme mir dein altes Plüschtier,
drücke es an meine Brust
und rieche deinen Duft.

Nein, weiß, du bist nicht aus der Welt,
auch wenn die Entfernung mir gar nicht gefällt.
In ein paar Monaten bist du endlich da,
dann fresse ich dich, mit Haut und Haar –
drück dich wie 'ne Wahnsinnige an mein Herz,
glaub mir, das ist nicht zum Lachen und auch kein Scherz.

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