Es kreischt und brüllt, es heult und pfeift -
ein Schneesturm bricht sich eisig Bahn!
Wie grimmig hart er um sich greift
in Winters Nacht, in wildem Wahn!
Verängstigt wimmern dicht gedrängt
drei Kinder, einsam, an dem Herd.
Sind mutterlos. Der Vater lenkt
da draußen noch das alte Pferd.
Er stemmt sich gegen seinen Gaul,
der wiehernd panisch um sich tritt.
Mit klammer Hand an Zaum und Maul,
hält er mit Mühe weiter Schritt.
Wo ist der Weg? Wo ist das Haus?
Das Treiben nimmt ihm jede Sicht.
Durch Willenskraft hält er’s noch aus –
jedoch sein Hengst zusammenbricht!
„Die Kinder!“, sorgt er sich und bebt,
„sie sind allein in diesem Grauen!
Oh Herr, gib, dass ein jedes lebt!“
Und da kann er den Kirchturm schauen!
Die beiden Töchter und der Sohn
verharren zitternd, beten still,
als sich das Dach hebt – wie zum Hohn!
Der Sturm reißt mit sich, was er will!
Ihr Schreien schluckt der Lärm der Nacht.
Sie fliehen in den Schuppen schnell.
Darauf das Haus zusammenkracht -
doch war das Glück für sie zur Stell‘.
Der Vater wirft sich in den Wind,
am Kirchturm nur hängt fest sein Blick.
Und endlich er die Straße find’t,
die ihn nach Hause führt zurück.
Er stolpert – sieht entsetzt die Ziegel.
„Das war mein Dach! Wo ist das Haus?!“
Am Schuppen hebt er bang den Riegel,
und späht ins Dunkel, schreit heraus:
„Wo seid ihr?! Kinder! Hört ihr mich?!“
Um Fassung er nun nicht mehr ringt …
„Oh, Vater! Ja, wir hören dich!“
Ihm ist, als ob sein Herz zerspringt!
Welch Glück! Er fasst der Kinder Hände.
An seine starke Brust geschmiegt,
erleben sie des Treibens Ende.
Sie haben, trotz Verlust, gesiegt!