Woher kam das Verräterische, die
orkangeheizte Stimmung zu uns.
Das Tränentuch lag bereit.
Bewegungen waren eingeschränkt,
bizarr gestoppt, vierundzwanzig Stunden
im Traumspiel geschauspielert, in der Rolle
meines Lebens, ich konnte sie nicht an der
Wurzel packen, verzog meine Wortpassage,
quergestammelt bog ich an der Kreuzung nach links,
von Eingebung befallen zogen die blinden Blicke
an mir auf und ab, geschwulstet, rotäugig,
nicht getroffen, so sollte verlieren funktionieren,
in jeder jubilierenden Sekunde.
Wann wollten wir die Endstation erreichen,
zur Schneenacht oder dem Sonnentag, die Jahre
sind inzwischen verraucht, auf schwarzem
Kalender verjährt. Mit einer Kerze erhellte ich
den Fahrplan, es stand sicher schwarz auf weiß
die Legende darauf, gedruckt, den Zwischenhalt
gefunden, im Schweigen, im Gassenlicht der
Hinterhöfe, im Buch von Kafka, der Prozeß endet nie,
abseits der Träume und Liegenschaften,
der Gesetze und Treuhänder, der Ahnen
und Zerstörer, der Weltumsegler und
Nenner. Alle von Brüchen umgeben.
In der Mitte der Metropole stand das Denkmal
vom unbekannten Soldaten mit versprühtem Gesicht,
das Grün nahm ihm die Sicht, das Rot an den
Lippen, es zeigte Weichheit
während der Stein sich öffnete. Er hielt das Heer
in der Hand, den Speer zur Gegenwehr,
im Baum daneben wehte Leben, wehte Tod.
Der Abend hier, die Wahrheit dort,
es drohte der Kollaps, die Kollision,
das Inferno, der Nebel hatte alles
aufgesogen, vertilgt, vergraut.
Die Bühne verhangen, hinterm Vorhang
verneigte sich die Souffleuse in tiefer
Präzision und flüsterte das Klagewort.
Aus meinem Butterbrotpapier holte ich den
Vers, jene Worte, die ich auf meiner alten Schreibmaschine
getippt und dir spontan sagen wollte. Das war wie
ein Tanz auf den Tasten im Dreivierteltakt, beim
Ortstermin und jetzt hatte sich alles in Fett gelöst,
vermischt im klebrigen Krumenbrei.
Unlesbar. Unantastbar. Ungläubig.
Letztlich unsagbar.
Ich flüsterte vorsichtig das Stumme aus mir.