Meines Herzens Augen schauen
gern in jene trauten Auen,
wo die Phantasien wohnen,
die so gern im Geiste thronen.
Dort, wo leis‘ die Quellen springen,
wo die Vögel Lieder singen; -
Elfen tanzen da im Reigen,
und die Außenwelt muss schweigen.
Ich betrachte die Najaden,
die in Flüssen, Seen baden,
deren lieblich weiße Haut
sonst kein sterblich Auge schaut.
Dort kann ich den Bächlein lauschen,
die durch Schattenwälder rauschen,
höre Nachtigallen klagen
sehe Feen Schleier tragen,
wunderschöne Blüten schwellen,
denen Düfte süß entquellen,
Blätter, die im Winde schaukeln,
Falter, die durch Lüfte gaukeln.
Sterne seh‘ ich silbern glänzen,
höre liebliche Kadenzen,
deren holde Melodien
schwebend mir den Geist durchziehen.
Farben, Frieden, milde Töne,
alles Gute, alles Schöne,
das den Lärm der Welt besiegt,
dort durch die Gedanken fliegt.
Darum lass‘ den Geist ich treiben,
möchte gern für immer bleiben
dort in meiner Träume Welt,
die mein Herz so jung erhält.
Geschrieben am 23. Juli 2019