Und wieder kettet mich der lichte Tag an Stühle,
melkt meinen Kopf, lähmt jeden meiner Träume.
Die Nacht jedoch möcht´ reisen, bunte Schäume
tragen sachte mich im heißen Branden der Gefühle.
Es ist ein Streifzug durch die Wirren meiner Seele.
Ein Blick ins Selbst – er offenbart das Unermessliche,
zeigt jede Färbung auf – und feiert das Vergessliche
des Vorhangs jeder Neugeburt, die ich im Jenseits wähle.
Es mögen alle Tage mich mit ihrer Firnis blenden,
Einsicht schenkt die Mondin mir in ihrem steten Laufe.
Verwandlung zeigt sie, läutert mich mit ihrer Taufe,
trägt Fülle, Schwinden, Neubeginn in ihren Händen.
So bin ich frei, des Tages Blendwerk nunmehr schwindet.
Wahr sind Silbersichel, Opulenz und schwarze Leere.
Sie häutet sich, prunkt neu, bewegt den Geist, die Meere.
Dreifaltigkeit, die sich im Weltenspiegel findet …
Okt 2018