Herbstliches Glück

Bild von Robert Staege
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Hab‘ beschlossen, zu entfliehen
der geschäft‘gen Menschheit Spur,
still und froh hinaus zu ziehen
in die bunte Waldnatur.

Und so schreit’ ich auf den Stegen
in den schönen Tann hinein,
hoffend, dass auf diesen Wegen
zu mir kommt die Liebste mein.

Bald in Fülle mich umhauchet
herb des Waldes Duft mit Macht.
Herrlich, wenn man fröhlich tauchet
ein in bunte Herbstespracht!

Dann erscheint mit einem Male
auch mein holdes Waldeskind;
wir zieh‘n liebend durch die Tale,
wo wir ungestöret sind.

Stille liegen alle Matten
und es schweigt der Vögel Chor,
als aus bunten Waldes Schatten
steigt mein Liebeslied empor.

„Tanzen will ich, jauchzend springen,
küssen, kosen, fröhlich sein,
will Gott Amor Opfer bringen,
denn Du Süße bist nun mein.

Ach, wie glühen Deine Blicke
und wie ist Dein Mund so rot!
Mit Dir schwelge ich im Glücke, -
bin enthoben Herbst und Tod!“

Geschrieben am 23. Oktober 2018

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