In Mittlermont

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von Heide Nöchel (noé)

In Mittlermont,
am schwarzen Grab des Schicksals,
wo Wahrheit auf die Lüge trifft
und beide Gegenwart formieren,
denn Zukunft wie Vergangenheit sind bloße Illusion,
zeigt Liebe ihre Strahlkraft,
und sie allein weist der Unendlichkeit den Weg.

Sie bleibt bestehen im verschlungnen Labyrinth,
das Geist und Herz ersinnen,
sie trägt sie beide, Geist wie Herz,
selbst über Abgründe hinweg,
die tief und endlos scheinen.

Der Fährmann stößt den Kahn
ins neblige Gewässer –
hat er Gefühl, so weiß man’s nicht –
doch Liebe kann selbst er nicht widerstehn,
sie leuchtet über aller Welten Grenzen.

Vertrauen einzig ist die Münze,
die er akzeptiert;
so lässt er sich bestechen,
manchmal, des Nachts,
und bringt die Liebenden zusammen,
am schwarzen Grab des Schicksals,
in Mittlermont.

© noé/2019

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