Kind der Nacht

Bild zeigt Robert K. Staege
von Robert K. Staege

Wenn morgens all die Bilder leis‘ zerrinnen,
dann seh‘ ich oft in grauer Nebel Falten
noch tanzen meiner Träume Nachtgestalten,
und grußlos zieht das bunte Volk von hinnen ...

Der kühlen Nacht folgt bald schon das Erwarmen,
wenn Sonne schnell zerfrisst die letzten Schatten.
Sofort beginnt der Tag mich zu ermatten;
sein harter Glanz kennt keinerlei Erbarmen.

Vom grellen Glast ist mir der Geist geblendet;
ich schwanke durch die viel zu hellen Räume,
will flüchten in die Nacht und ihre Träume
und hoffe, dass die Qual in ihnen endet.

Geschrieben am 24. August 2020.

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