Mir träumte, ich sei ganz zufrieden,
bei all dem Wohlgefühl hinieden,
alles sei gut, man käm zurecht,
weil jeder ist, wie’s jeder möcht’.
Doch plötzlich – ich erinner mich –,
da wurde alles fürchterlich:
Da waren Fratzen um mich her
und ich erkannte gar nichts mehr –
ein Gruselfilm vom Haun und Stechen,
die Welt ging unter vor Gebrechen,
ein Bosch-Gemälde, sehr apart,
von seiner grauenvollsten Art,
und mittendrin ich, angekettet …
Ich wurde wach – und war gerettet
vor Wohlgefühl und Höllenqual!
Zurück im Leben, ganz normal!
Denn jeder hier betrügt doch jeden.
Hier kann man doppelzüngig reden,
Regierende bauen nur Scheiß,
doch das ist gut, weil’s jeder weiß!
Das kennt man schon, das ist nicht neu,
die bleiben sich doch weltweit treu …
auch Terror, Angst, Hunger und Krieg …
gewöhnlich … weil’s Gewohnheit blieb.
Man muss sich gar nicht umgewöhnen,
halt Alltag … voller Alltagsszenen …
Die Welt ist gut, denn sie ist schlecht.
Das ist realitätsgerecht.
© noé/2018