Mutter?

Bild zeigt Alf Glocker
von Alf Glocker

Elf Jahre bist du nun nicht mehr hier –
du hast mich geliebt, als wäre ich Gift.
Für dich gab es nur ein beschränktes Wir.
Heute verfasse ich an dich diese Schrift!

Du bist gegangen nach vielen Jahren,
du warst mir immer kein guter Halt.
Aber ich erprobte an dir das Verfahren
einfach zu trotzen der irdischen Gewalt!

Die Menschen habe ich nie verstanden –
so wie ich dich einfach niemals verstand …
dann kamst du mir leider völlig abhanden
und ich stand mit dem Rücken zur Wand.

Wo ist der Tatort, den ich doch kannte?
Die alte Welt war plötzlich verschwunden!
Ich hatte zwar viele Freunde und Bekannte,
doch eine Heimat hab ich nicht gefunden.

Du warst, was du warst, in deiner Zeit.
Empfunden hast du wohl kaum so wie ich!
Zu keinerlei Einsichten warst du bereit –
doch trotzdem, Mutter, vermisse ich dich!

Veröffentlicht / Quelle: 
auf anderen webs.
Gedichtform: