Die wolkigen Tage

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von Marie Mehrfeld

Im Dunkel deiner Seele
hockst du in dir zusammen
gesunken unter dem kaltem
Gefieder der Traurigkeit,

gräbst mit tauben Ohren
und verschlossenen Augen
nach vergangener Liebe,
nichts übrig geblieben vom

Jubel durchtanzter Nächte,
vom Gesang der Begabungen
und von dem, was dich trug
um die Zwölferbahnkurven,

die Namen auf Grabsteinen
verwittert vom Nagen der Zeit,
auch das Heulen der Wölfe
vor verriegelten Fenstern

verklungen, die Keller der
Schmach und der Wut für
immer und ewig verschüttet,
und hinter Sträuchern nur

die leeren Hülsen unerfüllter
vergessener Verheißungen,
doch du fühlst Leben und
weißt, der Himmel wird hell

sein am Ende des Wegs,
und es gibt Einen, der dich
trägt, wenn du springst, er
lässt deine Hand nicht los,

also schließ nun das Buch
rufender Väter und Mütter
und schrei mutig die eigenen
Lieder in die wolkigen Tage.

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