Laubmischwald, du kleiner Vielvölkerstaat,
darin jeder 'Stamm' ein friedliches Leben führt
und wachsen darf, wie es ihm beschieden.
Die großen Bäume beschützen die kleinen
und spenden ihnen Schatten.
Ach, ich möchte so gern eine Eibe sein
und unter einer Buche wachsen:
Im Sommer hätte ich Schatten genug,
um nicht verdorren zu müssen, und im Winter
würde 'meine Buche' ihre Blätter verlieren,
damit ich den Himmel sehen und gedeihen kann.
Später würde ich dick, rund und hohl,
wie so manches Menschenkind auf Erden;
aber in meinem Stamm wüchse eine
neue Wurzel zu einem neuen Baum heran.
Der alte Stamm würde immer dünner werden
und verkrümmelte sich dann irgendwann.
Vorher jedoch verstecken sich Kinder
in mir und ich hörte sie kichern und schnaufen.
Oder Liebespaare gäben sich einen Kuss
zwischen meinen grauen Holzwänden.
Früher speisten gar fürstliche Hoheiten
königlich inmitten meiner borkigen Hohlheit.
Ja, ich möchte wirklich gern so eine Eibe sein
und unter der breiten Krone einer Buche gedeihn.
Die älteste Eibe steht in Balderschwang und ist 2000 Jahre alt.
Die Nadeln und Samen der Eibe sind hochgiftig; eine Essenz aus frischen Eibennadeln hilft jedoch gegen viele Krankheiten. Die Homöopathie und Schulmedizin schätzt sie als wirksames Mittel gegen Krebs.
Die Eibe gilt in Deutschland als 'gefährdet' und wird unter "geschützte Arten" geführt.