nur noch ein paar schritte bis der schatten
der nacht auf die straßen fällt der abend
die letzte runde um die häuser einläutet
was hilft es dir an den ufern des tiefenlichts
zu sitzen wenn dein schwarm mit den vögeln
vor der kälte in den warmen süden flieht
angenommen eine rose treibt vorbei
und du fischt sie heraus aber keine hand
wartet darauf sie überreicht zu bekommen
Kommentare
genau hinschauen - vielleicht wartet doch eine hand darauf, sie überreicht zu bekommen ...
LG Marie
Ein sehr gutes Gedicht, lieber Manfred; es zaubert eine besondere Atmosphäre, ruhig und mit Tiefgang, die mir gefällt.
Liebe Grüße,
Annelie
Oh wie traurig.
Die Beziehung neigt sich dem Ende zu. Die letzte Runde, " um die Häuser", ist eingeläutet.
Das lyrische Ich verharrt noch "an den ufern des tiefenlichts", aber der Schwarm ( Liebster / Liebste) ist schon vor der Kälte, die sich in der Beziehung eingestellt hat, geflohen.
Das lyrische Ich möchte noch nicht aufgeben, fischt eine " Rose" heraus und versucht mit dieser Rose, die erkaltete Beziehung zu retten. Zu spät. Die Hand, die die Rose entgegen nehmen soll, ist nicht mehr da.
Ich weiß nicht, ob ich damit richtig liege, lieber Manfred,
aber eine Möglichkeit könnte es doch sein :)
Sehr schöne Zeilen, die viel Raum für Interpretationen bieten. Meine, kennst Du jetzt :)
Lieben Gruß,
Ella
Hallo Marie,
ich glaube auch, für eine Rose findet sich immer ein erfeuter Abnehmer.
Hier ist es als Bild einer vergangenen Liebe gemeint.
Danke für deine augenzwinkernde Aufmunterung.
LG
Manfred
Hallo Annelie,
manchmal ist der "Tiefgang der Gefühle" eher leidvoll, aber dafür können einem auch Flügel wachsen, die einen in den Süden tragen.:)
Danke für die Wertschätzung und LG
Manfred
Hallo Ella,
deine Lesart passt gut. Es ist ein trauriger Abschied, denn selbst die Rose als Symbol der LIebe bringt keine Hoffnung mehr.
Danke fürs Hineinfühlen und LG
Manfred
Und angenommen, die letzte Zeile bleibt die beste oder gefällt mir am besten?
LG Uwe
Hallo Uwe,
deine "Annahme" gefällt mir,
Danke und LG
Manfred