Ein letztes kampferprobtes Blatt,
zittert sich vom Ästchen ab.
Trudelt Richtung weite Welt –
dreht sich begeistert um sich selbst
und tanzt federleicht im bunten Kleid –
ahnt nichts vom Ende oder Leid.
Nun endlich, da es fliegen kann,
befreit von seiner Fessel –
nutzt es die Gelegenheit,
es war auch allerhöchste Zeit –
sich vom Baum zu lösen,
will keinen Augenblick vertrödeln –
saust herum mit wilden Böen.
Als naives Ungestüm
hat und kennt es keine Furcht.
Schwebt übermütig durch die Lüfte,
hin, zum wolkendichten Ort …
Von dort ergießt sich dichter Regen –
fürs kleine Blatt es abwärts geht.
Klatschnass und schwer, fällt's zu Boden –
auf die Straße, Nähe Dole.
Liegt, wie angeklebt, im Graben –
wird vom Lieferwagen überfahren …
Kommentare
Überall lauert Gefahr ...
Hübsch - Dein kleines Blättchen war.
Hätt 's ein Zicklein doch gefressen
einfach so, zum Abendessen!
Wär 's gewesen delikat ...
fast so gut wie Blattspinat.
Liebe Grüße,
Annelie
Leider wurde es nur platt
und das Zicklein vielleicht nicht satt :-(
Liebe Grüße
Soléa
Der Leser flog ein Stückchen mit -
Ohne dass er dabei litt!
(Wenn Krause [blau] im Graben liegt,
Jeder Laster sich verbiegt ...)
LG Axel
Um eine drei Meter Frau, wird ein Bogen gemacht –
du weißt wohl nicht, wie viel Schaden die macht?
Liebe Grüße
Soléa
„Zittert sich vom Ästchen ab … das sehe ich plastisch vor mir, liebe Soléa, das war der erste und der letzte Flug des kleinen Ahornblättchens, gleich wird es zertreten, bald ist es verfallen, ein feines Herbstgedicht.
Liebe Grüße zu Dir - Marie
Und das alles ohne Widerstand,
passt sich die Natur, (fast) natürlich an.
Liebe Sonntagsgrüße
Soléa
Tja .. so kann’s gehen - ungestüm im schnell vergehen
LG Eva
Hätte es vom Ende gewusst –
wär ihm vergangen, die Freud an der Lust …
Liebe Grüße
Soléa
Naja... oder grad deshalb ?
;-)
… verübeln könnt man es ihm nicht …
Grüße und einen schönen Tag
Soléa
>will keinen Augenblick vertrödeln –
saust herum mit wilden Böen.<
Ein wundervolles Gleichnis
vom menschlichen Leben.
Den Taumel der Freiheit
zu nutzen, sich zu erheben,
um dann den Löffel abzugeben.
Danke, liebe Solea, für das gute Gedicht.
LG Monika
„Den Taumel der Freiheit
zu nutzen, sich zu erheben,
um dann den Löffel abzugeben.“
… da möchte man/ich Blatt doch sein.
Liebe Montagsgrüße und Danke!
Soléa