Spielend in den wachen Schlaf

Bild zeigt Alf Glocker
von Alf Glocker

Spiel mir was auf der Fraudoline:
eine Mondschein-Sirenade,
mit entzückend süßer Miene
und dann testen wir Scharade –
du verwandelst dich in eine
Hübschlerin, die mich verführt!
Und ich seh‘ in dir das kleine
Biest, das mich fast zu Tränen rührt.

Zu Freudentränen wohlgemerkt!
So erfrischen wir uns aneinander
und wir gehen, frisch gestärkt,
in dem Labyrinth „Mäander“,
eine Strecke, froh ins Blaue,
das kein Mensch erfinden kann.
Wenn ich diesem Spiel vertraue,
nennen wir uns „Frau und Mann!“

Verrückt ist eine andre Sache –
alles klappt ja wie am Schnürchen.
Was ich denke, wenn ich lache,
meine ich nicht mal ein Sprüchen,
denn ich bin total betroffen,
von der lebensechten Pracht
(du erlebst mich wie besoffen),
jetzt, am Tag und auch bei Nacht!

Nichts will uns mehr grade halten:
Auf und ab und ab und zu!
Da beherrschen uns Gewalten,
auf ein Jetzt und Gleich, im Nu,
die der Kosmos nicht begreift,
weil er uns doch gar nicht kennt.
Nur das Glück hat uns gestreift,
das man „Leidenschaft“ hier nennt!

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