Koa Chance für a G'müatlichkeit!

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A so a Kasperlfigur
mit am hohl'n Plastikschädl
mechat i ned sei -
ja mir war' 's gnua!

… Und wia s' a hoaß'n mag,
de Grupp'n,
i fühl' mi ned recht wohl drin
ois Marionett'npupp'n,
de si bloß rührt
und ihre Glieder verrenkt,
weil irg'ndwo
oaner oreißt,
an dem Bandl, wo s' hängt.

A a og'schaffte Bierzeltg'müatlichkeit,
original rustikal,
fremdenverkehrsprospektsboarisch
mit „Auf und nieder“
geht mir gegan Strich,
de is mir sauz'wider!

I möcht' mi' mi'm Leb'n …
mit am jed'n Tag raffa …
… ned, weil i möcht',
sondern
weil i moan, dass i 's muass
aus Ehrlichkeit zu All'm,
zu de Ander'n,
zu mir ...

D'rum,
wenn des stimmt, wia i 's spür',
is da
kaum a Ruah
für a Ruah …
da
is s' sauber z' schad
de Zeit
für a selbstz'fried'ne G'müatlichkeit!

Was bleibt
is a Einsicht,
ganz bescheid'n:
's Leb'n wirklich „life“ erleb'n …
i moan,
's Leb'n wirklich bewusst erleb'n …
hoaßt …
's Leb'n lebendig, bewusst erleid'n.

geschrieben am 16. Juli 1986

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Rezitation: gelesen am 28.1.2017