Emotionen eines Bücherregals

Bild von Insulaire
Bibliothek

Es war einmal ... ein Bücherbord,
stand dick verstaubt im Keller dort
und wünschte nuuuur ... ein Buch, fürwahr.
Dies trug sich zu vor fünfzig Jahr`.

Da wurd' es eines Tag's entdeckt,
durch Rütteln, Schubsen aufgeschreckt.
Und als es blinzelnd um sich schaut',
hätt's fast den 'Augen' nicht getraut:

In hellem Raume blinkte Sonne.
War dies ein Glück, die reinste Wonne.
Der Platz schien wie ein Himmelsort.
Die Spinnen und der Schmutz - hinfort.

Das Bücherbord verspürte Streiche(l)n.
Dies kitzelte zum Herzerweiche(l)n.
Gar Schönes sollt' das Bord erleben,
durft' unter Politur erbeben.

Ein Spiegel hing dort an der Wand,
in dem das Bücherbord befand,
dass es gar schön und stattlich sei,
doch ... Bücherdurst geht nicht vorbei.

Und traurig wurd' dem Bord und bang.
Jedoch die Leerzeit war nicht lang.
Es kam ein junges Mägdelein
und stellt' ein erstes Buch hinein.

Gedichte voller Liebesschmerz.
Dem Borde blutete das Herz.
Auch diese Zeit ging schnell vorbei.
Das Mägdlein sorgt' für allerlei.

Bücher in Reih' und Glied', sooo toll.
Sehr bald schon stand das Bord ganz voll.
Es fühlte sich arg dick und satt,
konnt aufnehmen nicht mehr eeeein Blatt.

Das Mägdlein, das Christine hieß,
ihr Bord dem Liebsten überließ.
Der fügte oben etwas an
und unten, links und rechts; - sodann:

Der Bücher wurden mehr und mehr,
das Bücherbord gar reich und schwer, -
- und heut' nennt es sich ganz legal:
Bücher-REGAL.

Veröffentlicht / Quelle: 
Fotocommunity

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Kommentare

29. Nov 2015

Droht heut auch roh das Internet -
Es bleibt das Regal. Froh und fett!

LG Axel