Müßig zu fragen, warum das Leben
So teilnahmslos durch alle Zeiten weht.
Wir sind`s ja, die am Schicksal weben,
Bis uns der dürre Knochenmann erspäht.
Begehn der Fehler in den Tagen viele,
Die Morgen erst, dann Dämmerung genannt,
Verschreiben kühn uns aussichtsloser Ziele
Und wollen mit den Köpfen durch die Wand.
Wir schwafeln hohle Worte oder schweigen
Einander an und eilen rasch vorbei,
Wo ihre Not uns fremde Menschen zeigen
Und wähnen unsre schlichten Geister frei.
Getrieben durch den Tag von Pflicht
Zu Pflicht. Mit schweren Lidern dieses und
Mit schlauem Blick ein anderes Gesicht –
Das war es dann. Verweilen gibt es nicht.
Das große Räderwerk läuft ewig rund.
© HF 2/85
Kommentare
Ganz so alltäglich ist es nicht -
Am Neujahrstag dies gut Gedicht!
LG Axel
Ein wundervolles Gedicht, welches leider mit viel Wahrheit des Lebens im kreisendem Lauf entspricht! Lieben Dank lieber Hans und viele Grüße an dich!
Wir werden es aufmerksam verfolgen, dieses Rad der Zeit...
LG Alf
Wir binden uns selber auf dieses Rad - und vergessen dabei (gerne), dass Gottes Mühlen mahlen ...
Ein sehr gut geschriebenes, mich beeindruckendes Gedicht, das allerdings sehr ernüchternd klingt - so negativ sehe ich den Alltag nicht, zum Glück.
Viele Grüße
Corinna
...ich will ihn auch nicht so sehen... - LG Hans