Hinter Gebeug aus Weidenfäden
liegt schwarzmorast ein Teich.
Bis quakend sich die Dämmrung legt . . .
ein unentdecktes Reich.
Für Fische ist der Pfuhl zu flach,
kein Bach bis hierher fand.
Nur Frösche, Molche und Sechsbeiner
besiedeln jene Hand.
Versprechen werden stets gehalten,
Natürlichkeit geregelt . . .
Gesetz – erlassen und befolgt,
sumpfsinnig eingepegelt.
Ein Stuhl, mehr Thron, in seiner Mitte –
umringt vom Hofstaat – leer.
Wo ist der König, möcht' man fragen.
Was steuert hier und wer?
Als bald dem Tag die Lider sinken,
ein schmächt'ger Vogel landet.
Ganz königlich auf Weidenstumpf,
von Mückentanz umbrandet . . .
Sein faunes Fußvolk surrt und quakt
bei Huld und Zelebrie,
sich Tagesnöte von der Seele,
und ER tschilpt: „Amnestie!"
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