Der Thron im Sumpf

Bild von Ralf Risse
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Hinter Gebeug aus Weidenfäden
liegt schwarzmorast ein Teich.
Bis quakend sich die Dämmrung legt . . .
ein unentdecktes Reich.

Für Fische ist der Pfuhl zu flach,
kein Bach bis hierher fand.
Nur Frösche, Molche und Sechsbeiner
besiedeln jene Hand.

Versprechen werden stets gehalten,
Natürlichkeit geregelt . . .
Gesetz – erlassen und befolgt,
sumpfsinnig eingepegelt.

Ein Stuhl, mehr Thron, in seiner Mitte –
umringt vom Hofstaat – leer.
Wo ist der König, möcht' man fragen.
Was steuert hier und wer?

Als bald dem Tag die Lider sinken,
ein schmächt'ger Vogel landet.
Ganz königlich auf Weidenstumpf,
von Mückentanz umbrandet . . .

Sein faunes Fußvolk surrt und quakt
bei Huld und Zelebrie,
sich Tagesnöte von der Seele,
und ER tschilpt: „Amnestie!"

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Kommentare

29. Jul 2015

klassisch modern

LG Alf

04. Nov 2017

Der Dichter hier VERSumpfte nicht!
Er hockte auf dem Throne schlicht ...

LG Axel

31. Jul 2015

Dank an euch, Noé, Alf & Axel . . . das freut mich.

LG Ralf

04. Aug 2015

Einmalig gekonnt!

Der Frosch, er quakte: "Eins hab ich vermisst,
er schreibt so schön, doch bis heute hat er,
mich noch nie geküsst...!"

Liebe Grüße!

12. Aug 2015

Vielen Dank ;-)

LG