Ganz gewöhnliche Überlegungen

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von Alf Glocker

Schatz, du bist mir lieb und teuer,
aber reichlich un-geheuer,
weil du – Gottes Werkzeug eben –
da bist, alles aufzuheben:
Selbstbeherrschung, freien Willen,
meine Stimme, laut, im Stillen,
die beharrt auf eig’nen Plänen.
Doch du bist in meinem Sehnen!

Alles brichst du auseinander,
Träume, Wirklichkeit – Mäander
spielst du, wirr und mächtig!
Das ist absolut verdächtig,
denn was soll man da noch sagen?
Es ist alles stets zu wagen,
was für dich das Beste scheint –
das ist wirklich gut gemeint!

Meinen, Hoffen, Schwierigkeiten,
du bist dran mich zu verleiten,
was du auslöst ist fatal!
Du erscheinst als Heiliger Gral,
dem man nicht widersprechen kann:
du bist Frau – in deinem Bann
schlägt der Wahnsinn alles breit!
Dein Anblick ist ein Unschuldskleid!

Von dir, da bin ich hingerissen,
will dich niemals mehr vermissen!
Wenn ich dich anseh‘ weiß ich schon:
verteufelt ist die Situation,
denn sobald ich dir verfalle
hab ich sie wohl nicht mehr alle.
Und dein Zauber frisst mich auf –
Schicksal, nimm jetzt deinen Lauf!

©Alf Glocker

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