Die Schatten der Vergangenheit
holen dich immer ein,
und flüchtest du dich noch so weit,
du wirst ihr Opfer sein.
Sie lauern meistens unerkannt
im Faltenkleid der Nacht,
zeitweilig scheinen sie gebannt,
verlier'n doch nie die Macht
über dein Handeln, Denken gar,
immer stehn sie bereit,
und was schon längst erledigt war,
treten sie plötzlich breit.
Die Schemen huschen nebelgleich
mit Blei im Handgepäck
und wissen, all das schwere Zeug
steckst du nicht einfach weg.
Sie warten - müssen mehr nicht tun,
sie harren deiner, lauern,
denn irgendwann hoffst du zu ruhn -
sie kennen kein Bedauern.
Die Schatten der Vergangenheit,
die reichen weit, auch ohne Licht.
Wer denkt, er sei davon befreit:
Ihnen entkommt man nicht.
© noé/2015 Alle Rechte bei der Autorin