Allerletzte Tränen

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von Heide Nöchel (noé)

Wieder einmal zieht Kälte auf in mir,
es war ein traurig-schöner Tag,
der letzte mit dir,
vorläufig, in deiner wärmenden Nähe.
Es ist nicht, dass ich es nicht sähe,
dass ich es nicht spür'
- was immer es mir sagen mag -,
dies warme kleine Leuchten tief in dir...

Sie wird einsam werden, diese Nacht,
einsamer noch als and're Nächte,
so ohne dich
und ohne deinen bergenden Halt.
Ich spüre, ich bin Tausend Jahre alt
und frage mich,
zurückzudrehen, wie ich es gerne möchte
- die Zeit -, warum ich sie nicht habe, diese Macht.

Vor dir verbarg ich sie, die allerletzten Tränen,
du weißt, wenn wir uns trennen,
rinnen sie –
du fehlst in dem Moment, in dem du gehst...
Wenn du dich jetzt bloß nicht umdrehst!
Früher nie,
doch jetzt kann ich dir jede leere Stunde nennen,
so nutzlos, bis zum erneuten Ende meines Sehnen'.

© noé/2014/a60 Alle Rechte bei der Autorin.

Veröffentlicht / Quelle: 
2014 in der Anthologie "acht bar"