Sonnenblumenkern
Ein Sonnenkern sprach leis vom Winde,
sich kleidet nur das Himmels Kinde.
In Wolken Tagen Monden Sagen,
will man den Sinn der Zeit erfragen.
Ein Windes Hauch ein liebend Aug,
als ob die Sonne grünt, noch mehr als Laub.
Auf dessen Rosen man sich bettet,
man lag so warm in Honig, lieblich, ließt geblättert.
Trank von dem Wein, so klar aus Quellen.
Zog Wege noch im Federn Kerzen Schein.
Versank in Blicken, wie allzu Antlitz gern.
Ein Tropfen trank aus Wein, wurde wahr im Sein.
Bescheiden lag man in der Äste verzweigten Bucht.
Als eines vieler, jener, wellend Felder.
Wie Fichten grünend, mundig Wälder.
Erinnert an dessen, das die schönste Wahrheit wacht.
Veröffentlicht in der Frankfurter Bibliothek des zeitgenössischen Gedichts 2021