Spürbilder

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von Heide Nöchel (noé)

Eines Morgens plötzlich ist der Rain
als ein Zaubermärchen zu entdecken,
weißfingrig in Bäume und Hecken hinein
ließ der Nachtsturm den Winter sich verstecken.

Die Natur, so der Hektik beraubt,
senkt weißgebettet ihr müdes Haupt.

Fein und edel, grün und weiß,
Schneeglöckchen haben genug geruht,
sie brechen es auf, das harschende Eis,
und die Luft riecht überwältigend gut!

Ein tausendfach zwitscherndes Singen
will uns den berstenden Frühling bringen.

Seid einmal still! Könnt ihr es hören?
Ein emsiges Summen erfüllt die Luft.
Sie lassen sich nicht bei der Arbeit stören:
Bienen sammeln Honig aus Blütenduft.

Die Mittagshitze lullt uns ein,
so träge kann ein heißer Sommer sein!

Die Blätter der Bäume neigen zu Geschenken,
dargereicht im Füllhorn der Natur.
Bunt und Vielgestalt sind die Andenken,
und sie schicken die Seele in Raschelkur.

Schwebende Nebel bergen leise
den Herbst auf seiner Winterreise.

© noé/2015 Alle Rechte bei der Autorin

Gedichtform: 
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