Was nicht zu fassen ist

Bild zeigt Alf Glocker
von Alf Glocker

Dichter bist du, Spitz auf Knopf,
aber trotzdem nicht ganz dicht!
„Du hast viel zu viel im Kopf“,
lamentiert die Oberschicht –
„sowas können wir nicht brauchen!“
Es ist Zeit zum Untertauchen:
In ein Land aus Schweiß und Füßen,
welche Wallfahrtswege schlendern,
Zeit für Weisheit abzubüßen,
denn es ist nichts mehr zu ändern!

Komm, wir stürzen in die Tiefe,
wir schweigen uns die Welt OK,
schreiben munter lasche Briefe,
übersehen Wohl und Weh –
alles, was uns denken lässt
(denn im Lande wütet Pest) –
und dann legen wir uns müde
in das kühle Grab und lachen,
denn das Außenrum ist prüde.
Da ist leider nichts zu machen!

Ob du Dichter bist, ob stumm,
es fällt gar nichts ins Gewicht:
Die Banane ist nicht krumm,
Dunkelheit beherrscht das Licht
und der Kreis ist quadratiert,
weil man das in Demut will –
ad absurr-dumm, angeführt
dämmert schon der Overkill …
Doch wir bleiben streng gelassen.
Ist das wirklich noch zu fassen?!

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