Gier und heute

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von Jörg Krüger

Gier und heute

Mehr als zwei Jahrzehnte in neuen alten Grenzen
mit Allüren staatskonformer Idiotie,
man kann Gesetze mit Parteibuch schwänzen,
Subventionen vis-a-vis.

Nun sind wir wieder wer. Unsere Soldaten
dürfen wieder schießen: Friedensmacht.
Die alte Sehnsucht greift nach Taten,
Pazifismus ist schon Mordverdacht.

"Auschwitz", das geht so flüssig von den Lippen,
ein Wort als Diskussionsbeitrag.
Ansonsten: Erinnerungen ins Dunkle kippen
bis hin zum jüngsten Tag.

Herbst: Von den einst grünen Bäumen fallen Blätter,
die einen rot, die andern braun.
Das Alte klingt jetzt so modern, und netter,
mit einer Binde vor den Augen ist gut hinzuschaun.

Update 2014:

Pastoren, die Kanonen segnen,
ach, die Geschichte wiederholt sich sehr,
welchen Widergängern wir begegnen,
im August ist´s gerade hundert Jahre her.

Gedichtform: