(Agonie)
Abgrundtief böse ist manchmal etwas, das gut, ja sogar heilig erscheint. Es muss sich nur krampfhaft an einem Irrtum festkrallen, seine wahren Absichten verschleiern, vertuschen was es eigentlich besser weiß, als es sagt und tut. Da hilft dann auch kein ein frommes Lächeln, keine sanfte Geste – Falschheit bleibt Falschheit, in Ewigkeit, Amen!
Aber das sind die Stützen der Gesellschaft, die, dächte jeder einzelne selbst, dort versinken würde, wo sie auch so versinkt: in einem Morast aus Lügen und verrückten Veranlagungen, aus denen immer nur eines gestrickt werden kann: ein stinkender Sumpf, voller Moorleichen!
Dort können die Grenzen der Toleranz immer so weit überschritten werden wie es einem grade passt – vor allem, wenn man sich auf der Seite der Hinterhältigen, oder der Mächtigen befindet. Das in Wahrheit Brauchbare wird zum Opfer, nein, zum Spielball verkommener Elemente.
Sollte da noch einer, nur so, zum Spaß, überleben wollen, dann muss er sich ganz ruhig verhalten, mitlächeln, für gut befinden, obwohl es ihm den Magen umdreht – und er, sie, es muss sich zwangsläufig dem Zeitstrom anpassen, der wieder mal in einen Abgrund führt.
„Fürchtet euch nicht“, tönen die Lautsprecher, über den Kameras der Überwachungsanlagen. Die Medien verbreiten, was gerade als am intelligentesten gilt – und am intelligentesten ist immer das was entweder alle sagen, oder was man von oben diktiert bekommt, also, was alle sagen!
Marschiert doch fröhlich mit! Es stehen genug Höllen zur Auswahl und überall sitzen die Paviane herum, die freundlich lächelnd nur darauf erpicht sind ihre unendlich klugen Anweisungen zu geben. Man braucht sich doch nur frei zu entscheiden!
Wollen wir sterben weil wir nicht mitgemacht haben, oder weil wir mitgemacht haben? Das ist doch einfach! Was man später über uns sagen wird ist doch absolut unwichtig, weil der nachruf eh von den Siegern verfasst wird:
Ein Individuum war dabei – sonst nichts. Doch, sonst noch was! Es hat sich Orden erworben, oder in Gefängnissen gesessen. Es hat, wie befohlen Kinder für den Sklavenmarkt produziert, bevor es, ausgebeutet, vertrocknet ist und es hat sich belächeln lassen, von den größten und den gemeinsten Lächlern der Epoche.