Wir können uns glücklich schätzen … auf ein paar mickrige Cents, denke ich, mehr ist dieser Gedanke wohl nicht mehr wert … Sehen wir uns die Situation, in der wir uns befinden, doch einmal genauer an: Alles verläuft so durchdacht, so wirklichkeitsnah, so effizient, so wundervoll schön – fast wie in göttlichen Bahnen. Wir ahnen, die Ahnen wären hochzufrieden mit uns. Ich kann ihre Lachtränen spüren, denn die fließen auch über meine Wangen … und über die Wangen sämtlicher Vollidioten, wie auch die der größten Verbrecher der Welt (wenn auch aus anderen Gründen)!
Die großen Entscheidungen der großen Macher sind so glasklar logisch wie Kloßbrühe. Man kann sie förmlich mit Händen greifen. Man kann sie aber auch nachvollziehen, wenn man nicht mehr so ganz richtig tickt, tackt – vertrackt, im Takt der unhörbaren Musik eines Requiems der Sonderklasse. Was man braucht, um zu verstehen, was geschieht ist: Man muss es wollen! Ein kleiner Dachschaden ist auf alle Fälle von Vorteil – denn wenn es oben reinregnet, wachsen die guten Gräser besser zwischen den Zehen, an den Schweißfüßen … Gras, in welches man später ausgezeichnet reinbeißen kann.
Und Zweifel an den umwälzenden Neuerungen des Jahrhunderts sollte man ächten, in den durchzechten Nächten und jenen Tagen, die man vorzugsweise im Nebel geistiger Umnachtung verbringen sollte, damit einem das Sterben nicht so schwer fällt. Beachten wir die Zeichen der Zeit: Sie sind es nicht wert, ignoriert zu werden! Man sollte schon sagen „Zeichen? – welche Zeichen?“ Ich sehe keine Zeichen, außer den weichen, den weichen Birnen, aus Matsch und Morchel, die über den Tellerrand genau so weit hinaussehen, wie der Einäugige unter den Blinden.
Doch eines dürfen wir nicht vergessen: Kriminelle Energien verleihen Flügel, verschaffen gute Kontakte, erleichtern die Lobbyarbeit und helfen so manchem schrägen Galgenvogel, überhaupt erst gewählt zu werden. Die andern, also jene, welche sich die Frechheit herausgenommen haben, ehrlich und zuverlässig zu sein, die bringen sich sowieso offiziell um, die werden beim angeblichen Drogenkonsum erwischt, die sind auf verwerfliche Weise heterosexuell … also eben leider gar nicht geeignet, es in einer Gesellschaft zu etwas zu bringen, das sich sehen lassen kann.
Beachten wir Folgendes: Der Papst ruft zum Kreuzzug gegen die Christen auf – die Umweltschützer sind für die Um-Ernährung exponentiell ansteigender Menschenmassen, die Menschenrechtler setzen die Menschenrechte für die Erfinder der Menschenrechte außer Kraft – zur Eindämmung der Wohnungslosigkeit werden Urwälder gerodet – und eigens, im Sinne einer praktikablen Geburtenkontrolle, leitet „man“ Maßnahmen zur Umsiedlung ein, damit die Überbevölkerung auch in allen Teilen des Globus gleichmäßig verteilt werden kann. Wenn da nicht der Vogel zwitschert …
Am Ende regelt dann etwas, das die Natur so gar nicht kennt, alles, was bisher nicht richtig geregelt werden konnte: der Glauben! Er stellt quasi ein unerschöpfliches Reservoire an Wahnsinn dar, auf das man immer wieder zurückgreifen kann … falls sich mal so etwas wie pure Verzweiflung (also auch eben jetzt grade … wie immer grade jetzt) einstellt und uns deutlich vor Augen führt, daß wir heute einen Schritt weiter als gestern sind, wo wir direkt vor dem Abgrund standen. Wir müssen uns halt nur wirklich bemühen, alles aus der Welt zu schaffen, was uns noch irgendwie helfen kann.
Und das ist doch ganz einfach … wenn man es doppelt und dreifach nimmt. Man strenge sich an, man beschuldige die Unschuldigen, man denke die Kreativen zuerst klein, dann tot und erinnere sich später nur noch im Unguten an sie. Man nehme Arsen zum Erdbeertörtchen, Macht mit in die Ehe, damit sich auch keine Frau später beschweren kann, und man rede, betend, nieder, was uns nicht in den Kram passt! Uns? Wer ist „uns“? Wer sind „wir“? Wer wir mal waren, wissen wir ja auch schon kaum noch. In den Schulen wechseln die Lehrpläne!
„Wir“, das sind nicht die Toleranten von gestern, nicht die Gutgläubigen von morgen und nicht die Ermordeten von heute! „Wir“, das sind die Tüchtigen, denen allemal nichts mehr einfiel, als es hieß „Schafft uns doch endlich mal diesen Grübler-Pöbel vom Leibe, diesen Abschaum, dem nichts Besseres einfällt, als das wahrhaft Gute bewahren zu wollen!“ Fuck you Goethe, ächtet Beethoven, lacht mit uns über Darwin und Freud. Wozu brauchen wir Heisenberg, Einstein, oder die Beatles? Um eine Vergangenheit zu beschreiben??
Voltaire geht heutzutage wallfahren, Descartes predigt „Ich denke nicht, also bin ich wer!“ und Simone de Beauvoir teilt sich einen Harem mit 500 Genossinnen vom anderen Ufer. Da lachen die Bischöfe schofel aus der Unterwäsche, wenn sie an etwas Verbotenes denken, das – folgt man der Meinung grünlicher Zeitgenossen – eigentlich mehr als erlaubt, nein, erwünscht sein sollte. Wie man sieht, liegt alles im Unargen, die Ungetüme erobern getümlich die Welt und man nützt jede Gelegenheit, Dinge und Undinge zu modifizieren. Gelobt sei die Umbenennung der Heiligen Einfalt!
Kommentare
Ja, die Logik - sie regiert!
(Und man sieht, wozu dies führt ...)
LG Axel
zu geloben wie gelogen Einfalt
LG Yvonne
vielen dank liebe freunde!
lg alf