Kontrast und Rot Grün Blau.

Bild von Jan Halbig
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Ruhe. Viel mehr könnte er nicht ertragen. Komisch, Stille konnte er nur selten aushalten und meist nicht besonders lange. Aber Ruhe, ja Ruhe, aber war ein muss.
Keine nervigen Aufgaben, auch wenn anstehende und angestandene Pflichten natürlich existierten, jedoch beflissentlich ignoriert wurden. Eine leere die zu füllen einem nur zu einfach schien. Ja es gab Probleme. Wenn seine er eine Serie durch hatte und nichts Neues auf Anhieb fand zum Beispiel. Überhaupt hielt Ruhe nur selten für ihn an und gab ihm den herbeigesehnten Freiram. Drei, vier Stunden wenn er Glück hatte. Machmal einen ganzen Vormittag. Ein einziges Mal zwei Wochen. Nur Ruhe. Keine nervigen Essenspausen. Kein Gelb nur Rot Grün und Blau.
Ja Gelb. Schon als Kind hatte er die Sonne in dieser Farbe gekritzelt. Hektisch, nervös und immer daran interessiert einen Zustand zu erreichen, den er länger aushalten konnte. Freilich hatte er noch keine Antwort damals. Und wenn er ehrlich war hatte er auch heute noch keine. Denn die Ruhe die er empfand, war unvollständig. Zeit verstreicht zwar schnell, dass hatte er zur Genüge erprobt, aber so richtig Glücklich war er nicht.
Aushalten kann man es.
Wenn nur dieses Gelb nicht immer wäre. In der Küche sitzen unter dem gelben Licht der Glühbirne, mit der Familie reden. In der Arbeit unter dem gelben Tageslicht dahin schaffen. Und dann schließlich Abends unter dem gelben Mondlicht versuchen zu schlafen. Licht is gelb. Gelb is grell.
Gelb sei die Farbe der Freundschaft. Also angeblich, wissen konnte er das schwer.
Seine Träume, die waren bunt. Kein Gelb. Nur Rot, Grün, Blau. Seine Ruhe war bunt. Kein Gelb. Nur Rot, Grün, Blau. Und seine Vorstellung, sein Verstand, sein Ich. Die waren bunt. Kein Gelb. Nur das flackernde Rot Grün Blau.

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