Wie oft im Leben begegnen wir eigentlich der Angst? Nein, nicht der Angst vor Spinnen oder Schlangen, oder schlimmen Menschen, oder vor einem Gewitter, einem Sturm, oder einfach vor allem, was wir nicht abschätzen können? Sagen wir einfach: „tausendmal!“
Dann verstecken wir uns! Wir stellen uns unter, wir kuscheln uns in sichere Bettdecken, wir verbuddeln den Kopf im Sand ... aber natürlich nicht wirklich, sondern mehr metaphorisch. So fühlen wir uns wieder wohl und können im Keller abwarten bis etwa der Bombenhagel vorbei ist.
Denn alles ist gut! Wir haben unseren Glauben, wir dürfen hoffen – und das ist schön! Aufpassen müssen wir nur, daß unsere Gedanken nicht aus der Spur kommen, daß sie nicht „ausarten“ und uns plötzlich Dinge zeigen wollen, mit denen wir einfach nicht mehr fertigwerden können!
Sonst müssten wir gleich wieder den Kopf in den Sand stecken und abwarten. Das schadet vielleicht sogar der Gesundheit – nicht des Sandes, sondern der plötzlichen Gedankenflut wegen, die wir nicht zulassen dürfen, damit unser Weltbild nicht ins Wanken gerät.
Wie sollten wir denn unser Dasein bewältigen, wenn wir uns täglich verändern müssten, wenn wir alle eintreffenden Informationen, nicht nach dem von uns als „bewährt“ apostrophierten Weltbild beurteilen dürften. Das kann doch kein Mensch! Nein? Kann das wirklich kein Mensch?
Oder sollten wir uns besser vor Menschen in Acht nehmen die so etwas überhaupt nur erst einmal wollen?? Geht weg von solchen Individuen! Richtet Scheiterhaufen für sie auf – lasst sie scheitern! Sie bringen Unglück! Gott kann das doch nicht gewollt haben ... Allgemeinplätze!
Gott hat gewollt, daß alles gut ist und nicht fragwürdig und täglich überprüfenswert! Wir müssen ihm schon vertrauen, wenn wir keine Angst haben wollen. Alle Allgemeinplätze, die wir ihm unterstellen, von sich gegeben zu haben, sind uns Trost und Schutz!
Lasset uns beten – daß wir nicht in Versuchung geführt werden, einmal selbst denken zu müssen, nicht alles zu glauben, was man uns wie Perlen vorwirft, denn wir wollen brav sein. Wenn wir das können, dann geschieht uns nichts, dann bleiben wir fest!
Vom ersten bis zum letzten Tag unseres Seins auf Erden sind wir geborgen, in der Annahme, daß, wer glaubt, auch in Sicherheit ist. Und daran ist sogar auch viel Wahres. Der Glaube versetzt Berge! Mit seiner Hilfe kann man gesund bleiben, man kann damit furchtlos sterben, in einen Krieg ziehen ...
nur eines kann man damit leider nicht: Verantwortung tragen. Die trägt Gott alleine, nein, Moment, der hat sie ja uns überlassen – er bestimmt alles, hat aber keine Schuld, denn wir vergeben unseren Schuldigern, also uns? Nein, uns natürlich wieder nicht ... wem dann?
Stopp! Wir müssen uns erst einmal beruhigen. Fragen wir einen, der's weiß – einen Priester. Er wird uns sagen, was wir tun müssen: die Verantwortung tragen, indem wir uns nicht ängstigen, sondern auch nichts überprüfen. Dann bekommen wir unser tägliches Brot, oder wir bekommen es nicht, denn es liegt alles in Gottes Hand!
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Was ist eine kranke Philosophie?
Das Dilemma des Glaubens ist Wahrheit,
so wie der Glaube selbst keine ist ...
Strebe, o Mensch nach keiner Klarheit,
da man dich sonst dem Bösen beimisst.
Der einfache Mensch überreißt sich nicht.
Er lebt in der Dunkelheit, die er verbreitet.
Er scheut nicht Gesindel, aber das Licht,
wobei er am liebsten mit Untaten streitet!
Zerstören ist doch viel leichter als bauen
und einfach unter einem Diktat zu leben,
ist besser als seinen Sinnen zu trauen -
Das Gute wird sich von selbst ergeben!
Drum bleib konsequent, ohne zu denken,
immer in der vorgezeichneten Spur!
Es wird dich schon bald irgendwer lenken.
Denn eig'ne Philosophie ist wider die Natur!