Er stieg auf den Berg und steckte die Fahne in den Boden. Dann stieg er hinunter und beobachtete seine Fahne durch ein Fernrohr. Wenn sie durch eine andere ersetzt wurde, stieg er wieder hinauf und tauschte die fremde gegen eine eigene ein. Jahrelang.
Als er eines Tages auf den Berg stieg, um seine Fahne zum 317. Mal in den Boden zu stecken, standen einige Männer auf dem Gipfel und versperrten ihm den Weg. Als er seine Fahne fünf Meter weiter unten einstecken wollte, wurde er gestossen.
Jetzt steht an der Absturzstelle eine grosse Fahne. Darauf das Gedicht, das er jahrelang den Berg hinaufgetragen hatte.
© René Oberholzer