Christiana ruft um Hilfe. Sie wohnt an der ländlichen Straße eine Kurve weiter, ca. 200 Meter. Ich habe auf dem Feld schon Qualm gesehen, konnte aber die Ursache nicht erkennen und habe mir kaum Gedanken darum gemacht. Dafür war es einfach zu wenig. Jetzt schreit sie durchs Telefon, aber es klingt wie eine Sirene: „Ich brauche Deine Hilfe!!!“ Aufgeschreckt renne ich los, aber ich komme nicht richtig vorwärts, fühle mich völlig ausgebremst. Die Straße scheint immer länger zu werden. Dann sehe ich Markus, der einen Strohdamm auseinander harken will. Ich erkenne die Ursache des Qualms: Glut unter dem Damm, nicht viel aber potentiell gefährlich. Je langsamer ich werde, desto schneller komme ich voran. Was tut er da? In einiger Entfernung von der Glut will er den Damm unterbrechen, damit sich das Feuer nicht ausbreiten kann. Ist das sinnvoll? Ich finde mich im Dachgeschoss des Hauses wieder, schaue aus dem Dachfenster auf die Situation. Christiana steht völlig überfordert unten auf dem Feld und wartet nervös auf die Feuerwehr. Markus harkt wie besessen. Der Glutherd ist noch relativ klein, könnte mit Decken oder Wasser gelöscht werden. Aber beide gehen das Problem nicht dort an, wo es stattfindet. Und ich? Ich beobachte nur, gebe aber keine Anweisungen. Dabei wäre es ein Leichtes, das Problem hier und jetzt zu lösen. Ich habe ja den Überblick.
05.03.2020